Die Frau sah sich im Raum um. Nicht viele Besucher hatten sich an diesem frühen Morgen zur Ausstellung eingefunden. Das war angenehm. Nur wenige Gleichgesinnte, wie sie auf Entdeckungsreise. Menschenmassen und Gedränge in Räumen der Kunst waren ihr ein Gräuel. Das widersprach der künstlerischen Poesie. Und die groß angekündigten Ausstellungen mochte sie nicht. Da bestand die Gefahr, dass die Geschäftstüchtigkeit und der ganze Wirbel die Wahrnehmung erdrückten. Verzerrten. Und es war unvereinbar mit dem Geist, den man durch die Betrachtung der Werke, der Erinnerungsstücke, versuchte aufzuspüren. Denn um die Erinnerung ging es doch, um die Rückblende vergangener Momente, um Stilrichtung und Gefühl, was es nicht mehr gab und was es so nie mehr geben würde.