Cercle Cité

Ausstellungen, Cercle Cité, Robert Schuman Kunstpreis

 

Mehrheitlich geht es uns gut in Europa. Wir sitzen am gedeckten Tisch. Jedoch werden Profit und Wohlstand auch zu Lasten der Entwicklungs- und Schwellenländern gemacht, … leider man hat nicht das Gefühl, dass ein Umdenken stattfindet. Armut und Perspektivlosigkeit treiben die Menschen zur Flucht, zu neuen Ufern, unter extremst gefährlichen Bedingungen – gibt es eine Ursachenbekämpfung der Wirtschaftsflüchtlinge?

 

 

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2019

Videoinstallation

Video: Bettina Ghasempoor

Schnitt: Nicolas Krewer, Marc Kalbusch, Bettina Ghasempoor. Musik: Omar Abouhamdan, Saif Al Khayyat

Das Mittelmeer ist kein Friedhof mehr, es ist ein Massengrab.“ arte

     

Titel: DAME

2019

Holzplanken, Stoff, Karton, Juteseil,

Spielbrett Dame, darauf (2×28 ) 56 original 2€ Münzen unterschiedlichster Prägung

Bewegungsmelder mit Nachricht

Maße: 1,20 x 1,10 m

Geld. Es ist immer eine Frage des Geldes. In Europa (ein Staatenverbund aus 28 Ländern) wurden die nationalen Währungen zu einem gemeinsamen europäischen Zahlungsmittel zusammengeführt, jedoch gibt es individuelle Sonderprägungen bei den 2€ Münzen – es ist also ein Bedürfnis, ein besonderes Zeichen beibehalten zu können. Diese Geldstücke werden sogar für ihren individuellen Charakter gesammelt, sie sind etwas besonderes, haben eine Geschichte.

Die Dame Europa, das Floß einmal in Bewegung gesetzt ertönt eine Stimme: Auszug einer Rede vom 14. Juli 2018 des Europa-Politikers JO LEINEN*, anlässlich des 50jährigen Jubiläums der Freundschaftsbrücke über die Saar zwischen Groß- und Kleinblittersdorf, zwischen Frankreich und Deutschland. (Gedenkfeier am Tag der französischen Revolution und Gedenkjahr 100 Jahre Ende des 1.WK).

Ein Kommentar:

Ein Floß ist ein einfaches Wasserfahrzeug, getrieben von der Strömung. Es hat etwas praktisches, für manche etwas romantisches, steht aber auch für Hilflosigkeit und Zerbrechlichkeit. Man kann sich dabei an den Freiheitsdrang eines Huckleberry Finns erinnern oder an das „Floß der Medusa“, gemalt vom jungen Théodore Géricault, welches von Schiffbruch, Tragödien und unmenschlichen Überlebenskämpfen erzählt.

Hier jedoch in der Gegenwartskunst ist es eine Insel im Meer schwimmend, Europa, Ort des Wohlstands, Friedens und der Hoffnung für viele. Einmal in Bewegung gesetzt, ertönt eine Stimme: … lasst uns Brücken bauen und keine Mauern … Vive l’Europe! … (Jo Leinen)

Eine Einheit dieses Europa, und doch ein Flickenteppich aus vielen verschiedenen Sprachen, Forderungen, regionalen Eigenarten. Es ist ein Ausloten dieses Zusammenspiels, mal taktisch klug mal skrupellos, provokativ oder egozentrisch. Der Reichtum steht auf dem Spiel und die Macht. Niemand will benachteiligt werden, auch nicht im Namen der Humanität. Die Grenzen nach außen werden geschlossen, aber hilflos treibt Europa … Wer stellt sich der Verantwortung? In der Flüchtlingspolitik wird nicht gemeinsam an einem Strang gezogen, viel Uneinigkeit, viel Streit, die europäische Seenotrettung wurde sogar ganz ausgesetzt. Das Mittelmeer ein Massengrab. Ein Drama. Und kein Ende in Sicht. Verheerend. Wie damals – schon das „Floß der Medusa“ erzählt von Schiffbruch und rohem Überlebenswille – ein Sinnbild für Gewalt und Verzweiflung und für das Scheitern der menschlichen Zivilisation!

 

 

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